Die Zeit scheint für uns wie
ein Naturgesetz zu sein, doch jeder Physiker weiß, dass die Zeit
nicht unserem gewohnten Bild entspricht. Wir leben und erleben
normalerweise die lineare Zeit, die sich gleichförmig, und von
unseren besten Uhren haargenau messbar, von der Zukunft über die
Gegenwart in die Vergangenheit verwandelt. Was uns Menschen zum Leben
davon bleibt, ist nicht weniger und nicht mehr als dieser jetzige
aber immerwährende Augenblick.
Wir fürchten den Tod so sehr,
weil er für uns das Ende unserer Zeit bedeutet. Doch wer sagt uns
eigentlich, dass die Zeit durch den Tod für uns immer ausgeschaltet
sein wird ?
Das
Wesen der Zeit ist anders als wir uns vorstellen können.
Schon Albert Einstein fand
heraus, dass es eine lineare Zeit nicht wirklich gibt. Er war der
Begründer der sogenannten Raumzeit, die sich je nach der Masse und
der Geschwindigkeit eines Objekts sehr stark verändern kann. Das
bedeutet, dass wir uns in Punkto Zeit nicht mehr wirklich auf unsere
mechanischen oder elektronischen Uhren verlassen können. Aber
welches Instrument sonst, als unser eigenes Bewusstsein, könnte
sonst noch Zeit wahrnehmen und sie vielleicht sogar in vergleichbare
Einheiten zerteilen ? Jeder weiß, wir nehmen Zeit sehr
unterschiedlich wahr. In der Kindheit oder bei Abendteuern vergeht
sie sehr langsam, im Alter und im Alltag viel schneller. Doch hier
begegnen wir schon dem nächsten großen Rätsel der Menschheit:
Unserem Bewusstsein.
Das
Bewusstsein, noch bis heute ein großes Rätsel.
Schon
seit meiner Jugend hat mich das Thema Bewusstsein sehr interessiert.
Niemand, so schien mir, konnte mir darüber etwas wirklich
glaubhaftes vermitteln. Wie in vielen anderen klassischen Disziplinen
auch, sind sich die Gelehrten bis heute sehr uneinig darüber.
Die
eine Hälfte geht davon aus, dass unser Bewusstsein nur ein
Nebenprodukt unserer neuronalen Gehirnfunktionen ist. Etwa wie eine
selbstinszinierte Illusion unseres Gehirns, dass dadurch vielleicht
einfach besser funktionieren kann.
Die
andere Hälfte geht davon aus, dass sich hinter unserem Bewusstsein
eine unerforschliche, für unseren Verstand unbegreifbar größere
Intelligenz stecken muss. Die einen sagen dazu einfach “Gott”,
andere vielleicht “Morphogenetische Felder”, oder andere
vielleicht auch ganz klassisch nach C.G.Jung “Das kollektive
Unbewusste”.
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Es
wurde schon vieles erforscht: Gehirnwellen wurden bei schlafenden,
bei Meditierenden Mönchen und auch bei Komapatienten gemessen. Wir
wissen heute ziemlich genau welche Funktionen die verschiedenen
Bereiche im Gehirn haben. Doch niemand weiß wie man damit
Astralreisen, Nahtoderfahrungen oder Außer-körperliche Erlebnisse
erklären sollte.
Es
ist uns so überaus nah und doch so fern...
Nur
eines scheint darüber wirklich ganz klar zu sein: Niemand scheint
bisher im Besitz einer endgültigen Wahrheit darüber zu sein was
Bewusstsein wirklich ist.
Mich
hat das immer sehr erstaunt, denn unser Bewusstsein ist sicher für
jeden einzelnen von ganz zentraler Bedeutung. Ohne unser Bewusstsein
wären wir nicht mal in der Lage uns selbst oder andere überhaupt
wahrzunehmen. Wir alle würden wie Komapatienten nur bewusstlos und
beinahe wie tot herumliegen.
Diese
Fähigkeit unsere Sinne gebrauchen können, teilen wir mit einigen
anderen Lebensformen auf diesem Planeten. Wir können damit bewusste
Entscheidungen treffen, die unser Leben bestimmen. Wir denken,
fühlen, reagieren, handeln, wünschen und lieben damit. Ohne dieses
Bewusstsein wären wir zu nichts dergleichen in der Lage. Wieso nur
weiß heute so gut wie niemand etwas genaueres darüber ?
Funktioniert
unser Gehirn vielleicht ganz ähnlich wie ein Fernseher ?
Einer
meiner Lieblingsautoren, Ken Wilber, beschrieb in einem seiner Bücher
einen sehr gelungenen einfachen Vergleich: Stellen sie sich einen
Fernsehapparat vor, in dem gerade ein Film läuft. Sie könnten jede
Platine und jedes Bauteil darin genaustens untersuchen, aber sie
würden dabei niemals herausfinden, wieso gerade jetzt ein
Mickimaus-Film oder eine Talkshow im Bildschirm zu sehen ist.
So
scheint auch unser Gehirn nur eine biologische Maschine zu sein, in
der unser Bewusstsein empfangen und dann darin weiter verarbeitet
wird. Doch woher kommt denn dann unser Bewusstsein ? Wo steht denn
dann der Sender, und wer bestimmt hier was gesendet wird ?
Nahtoderlebnisse,
der neue Schlüssel der Bewusstseinsforschung.
Erst
die brandaktuellsten Forschungen von Nahtod-Erlebnissen bringen heute
etwas Licht in dieses bisher so dunkle Kapitel unser aller Existenz.
Ein
recht bekannter praktizierender Neurologe, an einer amerikanischen
Nerven-Klinik (Dr. med. Eben Alexander) erlebte 2008 selber eine
schwere Hirnhautentzündung, die sein Gehirn für viele Tage
buchstäblich ausknipste. Er war Gehirntot, und doch erlebte er in
diesen Tagen eine ganze Reihe von inneren Reisen und Erlebnissen, an
die er sich so detailliert und umfangreich erinnern konnte, dass er
hinterher ein ganzen Buch darüber schrieb. Er selbst war immer ein
Verfechter der Naturwissenschaft, und er glaubte nie an eine
spirituelle Erklärung unseres Bewusstseins. Doch seine Erlebnisse
bewiesen ihm, dass sein Bewusstsein auch noch ohne jede messbare
Gehirnfunkion voll vorhanden war.
Durch
Dr. Eben Alexander wurde zum ersten Mal auch für Wissenschaftler
deutlich, dass das Bewusstsein nicht automatisch durch den Tod des
Körpers endet. Und das unser Bewusstsein in der Lage ist Raum und
Zeit ganz mühelos zu überwinden.
Mein
eigenes Nahtod-Erlebnis:
Ich
hatte das Pech, aber auch das große Glück im Oktober 2012 selbst
eine Nahtoderfahrung zu machen. Ich lag mit einem Guillain Barre
Syndrom über 7 Wochen auf einer Intensivstation. Was ich dort, in
nur einigen wenigen kritischen Minuten bei denen ich beinahe gegangen
wäre, erlebte veränderte nachhaltig mein ganzes Leben.
Mein
Bewusstsein dehnte sich zuerst aus, und umfasste plötzlich meine
nähere Umgebung, einschließlich der Ärzte und Krankenschwestern
auf meiner Station. Dann schwebte ich in einer Spirale himmelwärts
bis ich die Erdkugel vom Weltall aus sehen konnte. Dort erkannte ich
ganz klar, dass wir die Zeit nur Linear wahrnehmen, sie aber in
Wirklichkeit schon immer ganz vorhanden ist.
Alle
Zeit ist in Wirklichkeit immer gleichzeitig da.
Vielleicht
ist es vergleichbar wenn wir einen Song anhören und ihn nur erleben
und genießen können, wenn wir jeden einzelnen Moment des
Musikstücks in linearer Zeit wahrnehmen. Doch das Stück ist schon
immer als Ganzes z.B. auf einer CD vorhanden.
Der
Weltraum kam mir dort nicht leer vor, eher ganz im Gegenteil. Er
erschien mir viel dichter noch wie ein Granitstein zu sein. Aber
nicht von Materie, sondern von bunt schimmernder Information. Heute,
nach vielen Recherchen, denke ich dass ich in der Lage war das
sogenannte Quantenvakuum direkt wahrzunehmen. Eine neue Entdeckung
der Teilchenphysik, die unsere bisherigen Vorstellungen über die
Realität der Materie schwer in Frage stellt.
Meine
Beobachtungen erschienen mir so absolut real, dass es mir dort viel
realer vorkam als all mein bisheriges Erleben auf der Erde. Es war
als hätte ich mein ganzen Leben nur geträumt und sei jetzt endlich
aufgewacht.
So
real erschien mir dort auch die Zeitlosigkeit. Vergangenheit und
Zukunft sind dort schon immer vorhanden, und doch ist nichts
vorbestimmt, weil auch alle Möglichkeiten schon vorhanden sind. Jede
Entscheidung im Jetzt hat die Macht unsere Zukunft zu verändern,
aber das verblüffende ist, jede mögliche Entscheidung ist dort auch
schon vorhanden.
Nichts
kann je verloren gehen, und alles ist für immer gespeichert. Wie in
einer großen Chronik aller Wesen des gesamten Universums.
Das
war in der Tat mehr als Überwältigend. Seit her begreife ich, dass
das Leben nicht unbedingt wegen seiner Entscheidungen und
Möglichkeiten so lebenswert ist, sondern viel mehr wegen seiner
zeitlosen Aspekte, die uns schon hier auf Erden mit dieser Ewigkeit
verbinden: Die Liebe, innere Stille und Frieden, Glückseligkeit,
innere Treue und Aufrichtigkeit.
Mir
kam die Erde von dort wie eine Zeitfalle inmitten der Ewigkeit vor,
auf der wir dazu verdammt sind in der linearen Zeit zu existieren,
ein Phänomen das es so in der geistigen Welt gar nicht wirklich
gibt. Und doch tun wir ewigen Seelen scheinbar nichts lieber, als
diesen netten Zeitvertreib auf diesem lustigen Planeten erleben zu
dürfen. Denn etwas Neues gibt es in der Ewigkeit nicht, denn alles
ist dort schon da, für immer und Ewig.
Es
war dort zwar überaus beruhigend und gemütlich, aber irgendwo auch
sterbens langweilig. Alles dort hatte irgendwie den selben Geschmack,
so dass mir die Entscheidung, die ich dort zu treffen hatte, nicht
sehr schwer fiel: Ich wollte sehr gerne wieder zurück auf diesen
Planeten der großen Illusion einer linearen Zeit. Es kam mir wie der
aller köstlichste Luxus vor, allein nur mit unseren Sinnen fühlen
zu können, und selbst unsere Sterblichkeit verlieh allem noch eine
bedeutungsvolle Note. Wie dekadent (oder megadent) würden wir
werden, wenn wir nicht mal unser Leben zu verlieren hätten ? Wir
könnten uns alles erlauben. Doch so müssen wir schon etwas auf uns
und unsere Umwelt achtgeben, auch wenn wir kollektiv gesehen bisher
noch nicht einmal wirklich gelernt haben über unsere kleine eigene
Lebensspanne hinaus zu sehen.
Impressionen
aus dem Jenseits:
Es
blieb mir nur eine Handvoll neuer Gewissheiten aus dem Jenseits:
Wir
können hier auf Erden nicht wirklich etwas falsch machen, es macht
nicht mal wirklich was aus wenn wir, wie es den Anschein hat, uns
hier alle noch radioaktiv verseuchen, mit Pestiziden vergiften, oder
uns sonst wie umbringen werden. In Anbetracht der Ewigkeit ist nicht
mal das wirklich schlimm. Der Ewigkeit macht es überhaupt nichts
aus, nochmal ein paar Millionen oder Milliarden Jahre zu warten, bis
die Evolution vielleicht noch einmal einen solch wunderschönen
Planeten mit solch wundervollen Geschöpfen hervorgebracht hat.
Vielleicht aber auch, weil sowieso nichts für immer ist.
Alles
bleibt in ewiger Bewegung.
Und
diese Gewissheit, die so oft auf der Erde eine unerschöpfliche
Quelle der Angst ist, erscheint aus der Sicht der Ewigkeit das
Beruhigenste überhaupt.
Wir
sind wie Inseln im Meer.
Ganz
nebenbei, unsere Vorstellung ein isoliertes und von allem
abgesondertes „Ich“ zu sein ist wohl die zweite große Illusion
unserer Spezies. Vielleicht ist diese ja auch noch viel grundlegender
als die Illusion der Zeit. Nach allem was ich erlebte kommt mir die
Individualität (In-Divi-Dualität - Unteilbarkeit) viel eher
so vor wie Inseln im Meer, die uns zwar oberflächlich als getrennt
erscheinen, aber im Grunde, am Meeresboden doch alle miteinander
verbunden sind.
Unser
Gehirn ist nach neusten Forschungen (Ervin Laszlo) eher wie ein
genialer Quanten-Computer, das alle Informationen aus dem Quantenfeld
(Erwin Schrödinger, David Bohm), oder den Morphogenetischen Feldern
(Rupert Sheldrake)
, oder dem
kollektiven Unbewussten (Carl Gustav Jung), oder der Noo-Sphäre
(Pierre Teilhard de Chardin) aufnehmen und einfügen kann. Wir sind
in der Tat immer mit allem verbunden, doch wir wollen meist nichts
davon wissen.
solarmichel
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